Vorwort
Liebe Mitglieder und liebe Interessierte,
wenn Sie diese Zeitschrift in den Händen halten, wird bereits alles in vollem Grün stehen und die Natur sich in reicher Schöpfungskraft, Lebens- und Grünkraft, der Viriditas zeigen. Ich hoffe sehr, wir alle können uns über die angenehme Wärme und die Leichtigkeit des Sommers erfreuen.
Zwei Ereignisse erfüllen unser Gemüt mit ganz verschiedenen Emotionen. Zum einen sind wir sehr beschwert durch die bekannt gewordenen Ereignisse unglaublicher Zerstörung von Vertrauen und Missachtung von Persönlichkeitsrechten innerhalb der katholischen Kirche aber auch in anderen Institutionen.
Papst Benedikt hat in seinem Hirtenbrief sogar formuliert, dass die bekannt gewordenen Geschehnisse “das Licht des Evangeliums in einer solchen Weise verdunkelt haben, wie es noch nicht einmal Jahrhunderten der Verfolgung gelungen ist“.
Die Übergriffe sind tief erschütternd. Unser Mitgefühl gilt besonders den Opfern. Es ist richtig und wertvoll, sowohl für die Betroffenen inständig zu beten als auch für die Schuldiggewordenen. Eines erfüllt zusätzlich mit großer Sorge: Trotz der Verfehlungen sollte jedoch nicht vergessen werden, dass viele aktive Glieder der Kirchengemeinden unermüdlich guten und wertvollen Einsatz leisten und das Gesicht der großen christlichen Kirchen formen.
Die Heilige Hildegard von Bingen hat auch in ihrer Zeit um Missstände gewusst und diese sehr deutlich und mutig benannt – sowie dazu immer Ausblicke und Wege aufgezeigt.
So schreibt sie beispielsweise an den Bischof Gunther von Speyer: “O Mensch, der du von großem Dunkel eingehüllt bist, erhebe dich jetzt schnell vom Sturz und baue im Himmlischen, so dass die Finsteren und Beschmutzten über deine Erhöhung erröten, wenn du dich aus dem Dunkel, in dem du jetzt liegst, erhebst. Wegen deiner Werke lebt deine Seele kaum noch, es sei denn, du erblickst das andere Leben wie ein Spiegelbild.“
Eines ist darüber hinaus bedeutsam zu wissen: Das Ansehen der Kirche wird auch wesentlich bestimmt durch das persönliche Verhalten und Wirken der Menschen vor Ort an der Basis, d.h. durch Sie und uns alle! Nehmen wir dies als Impuls, uns nach besten Mühen unseren Nächsten als gute Christinnen und Christen und als Menschen guten Willens zu zeigen. Hierfür sind gute Vorbilder wichtig.
Somit komme ich zu dem zweiten Ereignis. Dies erfüllt uns mit großer Freude. Nachdem der Medizinische Arbeitskreis in diesem Jahr bereits auf 10 Jahre zurückblicken kann und immer größer wird, feiern wir vom 8. – 10. Oktober in Bingen wieder unsere Jahrestagung – in diesem Jahr zum 30. Mal. Unser Ehrengast wird Herr Bischof Ostermann sein. Als Inhalt hat unser Vorstand das Thema „Herz“ gewählt.
Mögen Sie alle zum rechten Zeitpunkt Ihr HERZ zeigen und sich ein Herz fassen.
Wir freuen uns auf ein (Wieder-) Sehen mit Ihnen und Euch in Bingen zu unserem 30- Jährigen.
Mit herzlichen Grüßen von unserem Vorstand
Ihr und Euer
Michael Ptok, Präsident
Auszug aus dem Artikel
Hildegard Heilmittel mit Wirkungen auf Geist und Seele
Zusammenfassung des Vortrages von Dr. med. Michael Ptok während der Jahrestagung in Einsiedeln am 13. September 2009
Die Heilkunde der Hl. Hildegard von Bingen versteht sich als umfassende, den ganzen Menschen betreffende Medizin. So scheint es konsequent, dass dabei auch Heilmittel für die Seele und den Geist beschrieben werden.
In der Vorüberlegung zu diesem Thema tauchte die berechtigte Frage auf, ob denn pflanzliche oder mineralische Heilmittel bis zur Ebene der Seele wirken können. Gleichzeitig kam die Überlegung, in wie weit Heilwirkungen gewissermaßen von „unten nach oben“, von der körperlichen zur seelischen Dimension erreicht werden können oder ob nicht erst eine Änderung der geistigen Einstellung von Nöten sei…
… Da Christinnen und Christen sich an der Bibel orientieren, ist ein Blick darauf sehr hilfreich. Die oben beschriebene Vorgehensweise ist in vielen neutestamentlichen Erzählungen belegt…
…Sehr wohl beschreibt Jesus eine enge Verknüpfung zwischen der körperlichen und seelischen Ebene.
Körper
Seele
Daraus folgt: Eine auch primär körperliche Heilung beinhaltet die Chance, zum Glauben hinzuführen…
Der Hl. Hildegard hat sich Christus selbst als Arzt gezeigt: „Ich bin der große Arzt für alle Krankheiten… und handle wie ein Arzt, wenn er den Kranken sieht, der Genesung mit heißem Herzen ersehnt.“ Für diese Heilung hat Hildegard zahlreiche Heilmittel beschrieben…
Tugenden als heilende Engelskräfte
Auszug aus dem 2. Vortrag von Hildegard Strickerschmidt bei der Jahrestagung in Einsiedeln am 13. September 2009
Die heilige Hildegard ist immer wieder für unerwartete Überraschungen gut. Das geschah mir, als ich mich mit den Chören der Engel beschäftigte… Ehrlich gesagt, konnte ich mir darunter nicht wirklich etwas vorstellen. Das waren erhabene Geheimnisse, die sich meinem Verstehen entzogen. Nun aber taten sich mir mit der Hl. Hildegard ungeahnte Einsichten auf…
„Der Chor der Kräfte, das sind die Tugendkräfte, die in den Herzen der Gläubigen aufsteigen.“
Tugenden habe ich bisher verstanden als eine positive Haltung der Menschen. Und jetzt erfahre ich: „Tugenden“ und „Engelskräfte…
Vom Aussehen der Tugendkräfte und ihrer Bedeutung
„Die Geister der Kräfte im ersten Chor (der fünf Kreise), tragen ein Menschenantlitz und funkeln von der Schulter abwärts in hellem Glanz…
Sie bauen in glühender Liebe aus den guten Taten der Menschen einen hohen Turm.“
…Wir kennen sicher alle diese wunderbaren Momente, wo wir nach langer Zeit der Ungewissheit, der Unsicherheit über die Richtigkeit einer Entscheidung, den Durchblick bekommen haben, die Helligkeit des inneren Sinnes. Im Letzten geht es immer um die Erfüllung des Willens Gottes…
Hildegard sagt uns, dass Tugendkräfte Engel sind, geistige, göttliche Kräfte, die dem Menschen in den Kämpfen seines Lebens helfen, ihn schützen, heilen und stärken…
Ist die Hl. Hildegard keine offizielle Heilige, sondern nur eine „Volksheilige”?
Folge 2
Das Martyrologium Romanum und der Eintrag über Hildegard von Bingen
von Klaus Peper
Das Martyrologium Romanum ist das offizielle Verzeichnis der Seligen und Heiligen der römisch-katholischen Kirche… In all diesen Ausgaben war unter dem 17. September zu lesen: Apud Bíngiam, in diœcési Moguntinénsi, sanctæ Hildegárdis Vírginis.
Zu deutsch: „17. September, <Gedenken> der heiligen Jungfrau Hildegard bei Bingen, in der Diözese Mainz.“ Wohlgemerkt: schon in der ersten Ausgabe von 1584 war nicht nur von einer „seligen“, sondern von einer „heiligen“ Hildegard die Rede…
Schließlich öffnete ich die aktuelle Ausgabe aus dem Jahre 2001/2004, …Der Eintrag über Hildegard von Bingen war sogar noch erweitert worden:
…“17. September, <Gedenken> der heiligen Jungfrau Hildegard im Kloster auf dem Berge des Heiligen Rupertus bei Bingen in <Rhein->Hessen, welche, kundig im Wissen der Naturdinge und der Medizin sowie in der Kunst der Musik, in Büchern auf fromme Weise auslegte und beschrieb, was sie in mystischer Betrachtung erfahren hatte.“
Es verschlug mir fast die Sprache. Dies ist also jetzt die höchst-offizielle Ansicht der römisch- katholischen Kirche über die Hl. Hildegard…
Rezepte
Dinkelpfannkuchen…
dazu eine Gemüsefüllung…
oder eine Fischfüllung…
Rezepte von Pia Gribi, Diätköchin und Emmi Erni, Oberrohrdorf /CH
Zucchinilaibchen für 6 Personen…
Gutes Gelingen wünscht Brigitte Allinger, Zwettl/Österreich
Pastinake (Pastinaca – Doldenblütler)
steht auf der Einkaufsliste jedes Gourmet. Ein schmackhaftes Wurzelgemüse, weisen einen hohen Stärke- und Zuckergehalt auf, wenig Eiweiß und Fett, Kalium reichlich vorhanden.
Pastinakensuppe…