Zeitschrift Nr. 128,

März 2014

In der Nummer 128 unserer Zeitschrift finden sich u.a. folgende Themen:

  • Vorwort
    Trauer um Pater Dr. theol. Dr. med. Alfons Berkmüller
    Eine Himmelsleiter
    Erfahrungsberichte
    Rezepte
    Rezensionen

 

 


Vorwort

„Grün tut gut“
das haben Wissenschaftler der Universität Exeter/ England in einer der größten Langzeitstudien von 1991 – 2008 mit 10.000 Teilnehmern nachgewiesen.
Begrünte Stadtflächen wie Grünstreifen, Parkanlagen und Gärten wirken sich gut auf das psychische Wohlbefinden und die Zufriedenheit der Bewohner aus. (Quelle: Grün wie das Glück, Süddeutsche Zeitung 23.4.13)
Wir Menschen sehnen jedes Jahr den Frühling herbei. In diesem Jahr gab es schon im milden Februar hie und da frisches Grün zu sehen: Weiß blühende Schneeglöckchen und Märzenbecher mit grünen Blättchen. Haben Sie gewusst, dass diese kleinen, zarten Blumen als Bio-Wärmekraftwerke bis zu 10 Grad erzeugen und vorhandenen Schnee zum Schmelzen bringen können? Der Bärlauch als hildegardische Pflanze erfreut mit seinem flächenbedeckenden, hellen Grün ebenfalls schon die Gemüter und macht durch seinen frischen Duft auf sich aufmerksam.
Gehen wir also mit Freude dem Frühjahr entgegen mit den immer wieder staunenswerten Zeichen des Lebens nach einer Zeit der Ruhe und des Stillstands.
Von der Sonne im März und April schreibt die Hl. Hildegard: „In diesen Monaten ist nämlich der Sonnenstrahl so gemischt, dass er weder zu warm noch zu kalt [ist] und deshalb Gesundheit bringt“. Causae et Curae, Übersetzung von Prof. Dr. Dr. O. Riha
Es lohnt sich sicher auch, über ein gemäßigtes Fasten nachzudenken oder- noch besser- in die Tat umzusetzen. Befreit von „Schlacken“ und Altlasten berichten Fastende immer wieder über neugewonnene Energien und Perspektiven in körperlicher und seelischer Hinsicht. Diese Jahreszeit eignet sich besonders gut dazu, sozusagen den Frühjahrsputz für den ganzen Menschen vorzunehmen. Hildegard von Bingen gab so manche Anregungen in ihren Werken.
Eine Nachricht des Abschieds gilt es noch mitzuteilen: Der in Hildegardkreisen sehr verehrte Pater Dr. Dr. Alfons Berkmüller ist im Dezember 2013 verstorben. Wir haben ihm eine ausführliche Würdigung in diesem Heft gewidmet. Viele Mitglieder, mit denen wir sprachen, sind sicher, mit ihm schon jetzt einen gütigen Fürsprecher im Himmel zu haben.
Unser Vorstand lädt Sie wieder sehr herzlich zu unserer Tagung vom 12.- 14. September 2014 mit Pater Dr. Michael Marsch ins Kloster Heiligkreuztal ein.
Wir freuen uns auf die Begegnungen und den Austausch mit Ihnen und Euch, auf die Referent/innen und Pater Marsch mit seinen weltweit bekannten Heilungs- Gottesdiensten.

Herzliche Grüße
Ihr / Euer
Michael Ptok

Präsident der Internationalen Gesellschaft Hildegard von Bingen


Trauer um Pater Dr. theol. Dr. med. Alfons Berkmüller

Internationale Gesellschaft Hildegard von Bingen
Der Vorstand gedenkt seines verdienten Mitglieds Pater Alfons Berkmüller, der am 13.12.2013 in Düren im Alter von 84 Jahren verstorben ist. Er hat durch seinen unermüdlichen Einsatz als Referent, Seelsorger, Priester, Psychotherapeut und Arzt einen wesentlichen Beitrag geleistet, dass Hildegards Medizin und Theologie in weiten Kreisen bekannt wurde. Wir verdanken ihm viel.
Agnes u. Michael Ptok

Wir trauern um Pater Alfons als einen guten Freund, Hildegard-Fachmann und geistlichen Begleiter und sind dankbar, dass er uns beiden in seinem Alter noch viele heil- und heilskundliche Hinweise gab. Während unserer Besuche erzählte uns Pater Alfons aus seinem Leben: Geboren 1929 in Bayern wuchs er als Sohn einer Bauernfamilie mit acht Geschwistern auf. Seinen Vater bezeichnete er als großen Hildegard-Verehrer, der sich schon sehr früh um den Dinkel gekümmert hat. In der nationalsozialistischen Zeit wurde ihm jedoch der Anbau verboten. In den Augen der Nazis galt diese Getreideart als nicht ertragreich genug.
Entbehrungsreich war für Alfons Berkmüller und Familie als der Vater wegen seiner Gesinnung ins KZ Dachau musste. Nach der wiedergewonnenen Freiheit konnte das Familienoberhaupt anfangs nicht über die schlimmen Geschehnisse dort reden, aber die Spiritualität und die Heilkunde der Hl. Hildegard halfen und nahmen immer mehr einen großen Raum in der Familie ein, so auch beim jungen Alfons.
Mit 22 Jahren trat er in den Orden der Eucharistiner in Düren ein, ging dann in die Schweiz und studierte Philosophie. Anschließend absolvierte er ein Theologie- Studium in Rom mit nachfolgender Priesterweihe im Alter von 28 Jahren und Promotion zum Doktor der Theologie. Sein priesterliches Wirken als Kaplan und Pfarrer und seine Tätigkeit als Religionslehrer führten ihn an verschiedenste Orte.
Im Alter von 40 Jahren begann er das Studium der Medizin und Psychologie in München mit dem Abschluss des Doktors der Medizin. Zum Ende des Studiums war er zugleich auch Studentenseelsorger.
Als Priester und Arzt machte er dann in zwei Münchner Krankenhäusern gute Erfahrungen mit der Hildegard-Heilkunde. So setzte er bei seinen Patienten mit Hauterkrankungen das Gerstenbad erfolgreich ein und vieles mehr. Seine guten Lateinkenntnisse nutzte er zur Übersetzung der hildegardischen Werke.
Das Wissen der vier Studiengänge war für Alfons Berkmüller von großem Nutzen. Er konnte es miteinander verknüpfend einsetzen zum Erschließen der Werke der Hl. Hildegard und zur Schulung und Behandlung vieler Menschen.
Vielen Älteren ist Pater Berkmüller durch seine eingängigen und sehr gut besuchten Hildegard-Vorträge bekannt. Sie wurden in den 90er Jahren zum Teil auf Cassetten aufgezeichnet und kursieren immer noch- auch bei der jüngeren Generation.
Leider verunglückte Pater Alfons während einer Hildegard Tagung in Engelberg im Jahr 1992 sehr schwer, als ihn ein Autofahrer auf dem Bürgersteig anfuhr. Dank Hildegardheilmittel genas er nach einer langen Krankenhaus- und Genesungszeit. Seine zerquetschte, ausgefallene Niere konnte mit der Rautensalben- Anwendung gerettet werden, aber er blieb fortan gehbehindert und war gesundheitlich eingeschränkt. Trotz allem pflegte er rund um die Uhr in Retzstadt seine alten Mitbrüder und diktierte im Flüsterton des Nachts unter schwierigen Bedingungen einfach zu verstehende Hildegard-Texte, bis er dann selber hilfsbedürftig wurde.
In den letzten Jahren haben wir P. Alfons einmal im Jahr besucht: Zuerst in Retzstadt, dann in Füssen, wo er zur Kur war, und einige Male in Düren in der kleinen Ordensgemeinschaft der Eucharistiner, die im gleichen Gebäudekomplex ihre Klosterräume zusammen mit der Kapelle und dem Altenheim St. Gertrud hat. Dort konnten wir mit P. Alfons Gottesdienste miterleben. Er hatte eine schöne lichte Wohneinheit, welche er dann zum Schluss mit einer Einheit innerhalb des Altenheims tauschte. Hier wurde er liebevoll und umsichtig gepflegt. Pfingsten 2013 war er mit seiner Stimme schon sehr schwach, aber er freute sich sichtlich über die Neuigkeiten, die wir von der Int. Gesellschaft Hildegard v. Bingen und über unsere Kinder berichten konnten. Dass er auf seinem letzten Weg war, war uns sehr bewusst. Auf der letzten Hildegard-Tagung haben wir dies auch mitgeteilt, und viele Menschen beteten für ihn. P. Alfons bekam regelmäßig Besuch von Frau Becker, die auch zuletzt an seinem Bett saß, als er friedlich entschlief. Zur Beerdigung in Düren kamen ca. 70 Trauernde. Das anschließende feierliche Seelenamt war sehr würdevoll und mit Orgel- und Geigenmusik untermalt.
Seine Ordensbrüder gestalteten die Hl. Messe und verlasen folgende Würdigung mit seinen Lebensdaten.


Eine Himmelsleiter – Das göttliches Militär – Milizia Dei

Hilfe, Hoffnung und Kraft für Leib und Seele des Menschen.
Vortrag anlässlich der Jahrestagung in Einsiedeln 2013

Einleitung:

Mein Thema ´Das göttliche Militär´, auf lateinisch: ´Milizia Die´ ist ein Sammelbegriff für die göttlichen Tugenden, den Hildegard selber in ihrem 2. Hauptwerk: ‚Der Mensch in der Verantwortung’ verwendet. Immer wieder stelle ich fest, dass der Begriff Tugend von vielen Zeitgenossen als veraltet angesehen wird und sie ihn nur mit überholten, ja verhassten Moralvorstellungen in Verbindung bringen!’ Wenn wir aber hinsehen, was hinter diesem Begriff steckt, merken wir, dass ohne Tugenden kein Leben gelingen kann. …

Meinen Vortrag habe ich hauptsächlich aus Hildegards Buch: „Liber Vitae Meritorum“ – „Der Mensch in der Verantwortung“, erarbeitet. ( s. auch Literaturliste)
In diesem Buch, schaute Hildegard einen Mann, den sie als Gott selber erlebte, – so gross, dass er den Kopf im Äther und die Füsse über dem Abgrund hatte, – gross wie das ganze Weltall. Der Mann blies in eine Art Posaune, so dass daraus verschiedene helle Licht-, Feuer- und Sturmwolken tönten.
Hildegard sah auch, wie sich eine schwarze Finsternis den hellen Lichtwolken Gottes im Kampf entgegenstellte, daraus sprach die alte Schlange:
„Alle Kraft meines Vermögens will ich zum Endkampf einsetzen, und ich will losschlagen gegen meine Feinde, so sehr ich vermag…“HvB. LVM
Sogleich stiess sie voller Giftigkeit ihren Geifer und damit alle Laster, unter die Menschen aus. … Sie stiess einen ganz abscheulichen Nebelschwaden aus, der den ganzen Erdkreis wie mit nacht-schwarzem Rauch bedeckte aus dem ‚ein fürchterliches Gebrüll’ ertönte. Aus dieser Dunkelheit schrie es:
„Dass ja kein Mensch einen anderen Gott anbetet als den, den er sieht und kennt! …“HvB. LVM

Dies ist der Ausgangspunkt, der laut Hildegard v. Bingen hinter allen menschlichen Anfechtungen steht. Der Mensch wird mitten in diese Auseinandersetzungen hinein geboren und muss für seine Entscheidungen, sein Handeln, Verantwortung übernehmen. Wie dies möglich ist, zeigen uns folgende Bilder.
Dieser grosse Mann – Gott selbst, stellte 35 Gegensatzpaare von Laster und Tugenden vor. Sie treten als Figuren mit Symbolcharakter auf, die in spannenden Streitgesprächen ihre verschiedenartige Einstellung zur Welt und zum Leben vortragen. Die Laster reden für uns meistens verständlicher, denn sie stehen uns oft näher, als die Tugenden. Ihre Reden sind sehr überzeugend und einschmeichelnd, so dass wir genau hinhören müssen, damit wir den Köder sehen, den sie uns zuwerfen.
Die Laster stellen seelisch/geistige Belastungen des Menschen dar. Es sind Fehlhaltungen und Verhaltensmuster, die auch das soziale Zusammenleben gefährden. Diese negativen Kräfte wollen den Menschen in seinem Wachsen und Reifen hindern. Die Laster werden durch menschliche Figuren, oft auch als Tiere charakterisiert, bis ins Monsterhafte. Damit wird klar, dass der Mensch bis unter das Tier entarten kann, wenn er sich nicht veredeln lässt. Alle Laster gehen von Luzifer aus. Hildegard sagt, dass sie „wie Räuber sind, weil sie dem Menschen jeden Wert entreissen.“ Ihre Wirkung beeinträchtigt auch unsere körperliche Gesundheit. Die Laster gaukeln uns Vergnügen und Freiheiten vor, die den Menschen aber schlussendlich versklaven. Selbst dann, wenn der Mensch darauf hereinfällt, ist aber nicht alles verloren. …

Tugendkräfte sind die Antwort Gottes für den Menschen, gegen die zerstörerischen Kräfte des Bösen, die den Menschen gefangen nehmen wollen. Sie befreien und beflügeln das Handeln der Menschen, und lenken ihn zu einer positiven Lebenshaltung. Die Argumentationen der Tugendkräfte verlangen von uns ein genaues Hinhören, damit wir verstehen, was sie uns schenken und lehren wollen. …

Emmi Erni, Oberrohrdorf Ch, Leiterin des Hildegard-Kreises Reusstal


Erfahrungsberichte

von Frau Christel Reher, Dinkelhof, Lüdinghausen
Im Hofladen hört Frau Reher viele zahlreiche, gute Rückmeldungen der Hildegard-suchenden Kunden. Einige davon sind nachstehend zu lesen.

Wieder lachen können
Eine Kundin berichtete, dass ihr wortwörtlich „jahrelang das Lachen vergangen war“. Nichts half ihr. Sogar ein Lachseminar habe sie mitgemacht, aber alles war vergebens. Dann habe sie ihre Ernährung sehr konsequent auf Dinkel umgestellt und er hätte bewirkt, dass sie nun wieder froh lachen könne. Das klang zuerst unglaublich, denkt man aber an das Tryptophan als Inhaltsstoff des Dinkels, ist gut erklärbar, dass sich damit auch die innere Stimmung zum Positiven wandeln kann.

Normale Verdauung
Die Tochter einer 90 jährige Frau berichtete vor sieben Jahren von dem sehr lange Zeit bestehenden Durchfall ihrer Mutter. Sie hatte von den guten Eigenschaften des Dinkels gehört und kaufte deshalb bei uns ein. Beim nächsten Erscheinen erzählte sie vom durchschlagenden Erfolg: Schon nach zwei Tagen Dinkelernährung habe ihre Mutter normalen Stuhlgang gehabt und bis heute behalten. Mittlerweile ist sie 97 Jahre alt und benötigt den damaligen Pflegedienst lange nicht mehr.

Zu viel Körperschweiß
Hirschzungenelixier half einer Kundin bei übermäßigem Schwitzen des gesamten  Körpers. Nach der regelmäßigen Einnahme des Elixiers konnte sie nach 2 Flaschen Beschwerdefreiheit feststellen und war sehr erleichtert.


Rezepte

Dinkel-Mohn-Streussel-Dessert (für 4 Personen)
Zutaten
500 g        Himbeeren
1 Esslöffel    Vollrohrzucker   
1 Teelöffel    Vanillezucker
100 g        Butter, weich
90 g        Vollrohrzucker       
3 Esslöffel    Mohn
150 g        Dinkelweissmehl
Etwas        Puderzucker zum Bestäuben

Zubereitung:
1. Himbeeren, Vollrohrzucker und Vanillezucker zusammen vermischen und in eine feuerfeste Form (ca. 20 x 26 cm) verteilen.
2. Für den Streusel; Butter und alle Zutaten bis und mit Dinkelmehl verreiben, auf den Himbeeren verteilen.
3. Bei 200°C in der Mitte des vorgeheizten Backofens, ca. 30 Min. backen.
4. Herausnehmen und wahlweise mit Vanilleglace oder leicht geschlagener Sahne servieren.
Von Pia Gribi, CH- Oberrohrdorf, Diätköchin, Ernährungsberatung nach Hildegard von Bingen

Die Brennnessel als Gemüse
Man verwendet die jungen Triebe der frischen Brennnesseln als Gemüse. Mit Gartenhandschuhen kleingeschnitten und mit einer gebräunten Zwiebel versehen kann man einen schmackhaften Spinat bereiten. Um Ostern herum passt die junge Brennnessel in die Gründonnerstags-Kräutersuppe oder auch in ein Brennnessel-Spinat-Omelette oder Tortillas oder Blätterteigtaschen.
Die frischen Triebe getrocknet und zu Pulver verrieben verbessern jedes Essen und sind in kleinen Mengen mitgekocht ein gutes Heilmittel für Magen und Darm.
Bei Hildegard von Bingen hat die Brennnessel als Lebensmittel die folgenden Indikationen: Magenverschleimung also Gastritis und Blutreinigungskur im Frühjahr beschrieben:
“Auf keinen Fall taugt die Brennnessel roh gegessen. Wenn sie aber im Frühling frisch aus der Erde sprießt, ist sie gekocht zu Speisen nützlich, weil sie den Magen und Darm reinigt und ihm den Schleim nimmt.”
Die Brennnessel ist eine der bekanntesten Heilpflanzen in unseren Breiten und wirkt blutreinigend bei Hautkrankheiten, stimuliert die Verdauungsdrüsen (in Magen, Darm, Bauchspeicheldrüse, Leber, Galle) und hat zudem eine milchbildende, blutzuckersenkende, entgiftende und stoffwechselanregende Wirkung. Kraut, Blätter und Samen enthalten viel Vitamin C, Vitamin A, Mineralsalze (vor allem Kalium und Kalzium), Chlorophyll, Karotinoide und organische Säuren).
Im Menschen entfacht sie ein reinigendes Feuer auf allen Ebenen. Neben der körperlichen entgiftenden Wirkung entsteht oft der Impuls, auch mit anderen Dingen im Leben aufzuräumen, sich von Altem zu lösen und Platz für Neues zu schaffen, vor allem für einen bewussteren Umgang mit sich selbst und Anderen.
Ich hoffe, Sie haben nun Lust bekommen auf eine Frühjahrskur mit Brennnessel

HP Daniela Dumann, Berlin


Rezensionen

Hildegard von Bingen wird feurig erleuchtet
Auszug aus einer Rezension, erschienen in den Salzburger Nachrichten vom 17. 09. 2013, Autorin: Hedwig Kainberger,
zum Buch von Hildegard Strickerschmidt:
Hildegard von Bingen: Prophetin, Mystikerin Heilerin – Ein spirituelles Lesebuch
Benno Verlag
Es muss ein mächtiges Feuer gewesen sein, das vor etwa 900 Jahren eine Frau erfasst hat. Denn damit sind ihre Gedanken offenbar wundersam biegsam und zugleich gestählt worden. Ungewöhnlich erscheint der Titel „Kirchenlehrerin“ für Hildegard von Bingen auch, wenn man das jüngste Buch über sie liest. Dafür hat Hildegard Strickerschmidt, die sich über drei Jahrzehnten mit der Äbtissin aus Bingen befasst, deren Texte neu übersetzt und erläutert.
Demnach war Hildegard keine Dogmatikerin. Sie kümmerte sich weniger um Lehrsätze, sondern widmete sich ihren Fragen und Nöten zum einen mit Hausverstand und Lebenserfahrung, zum anderen mit dem, was sie zur Mystikerin machte: der inneren Schau. Was das genau ist, vermag die Buchautorin, die als Diplom-Heilpädagogin, Sozialarbeiterin und Psychotherapeutin tätig gewesen ist, nicht zu erklären. Sie führt es als „Gabe“ und  „Begabung“ an, als eine „Sensibilität, eine Wahrnehmungsfähigkeit, die kaum nachvollziehbar ist“. Einige Ergebnisse solch einer inneren Schau sind in dem Buch nachzulesen. Offenbar hat es Hildegard von Bingen dazu gedrängt, dieses Erkennen zum Ausdruck zu bringen. Die Texte, die Hildegard Strickerschmidt für das neue Lesebuch ausgewählt hat, bedienen sich einer starken, poetischen Bildsprache. Etwa: „Ich sage nichts aus mir selbst. Ich bin wie eine Posaune, die nur das tönt, was in sie hineingesprochen wird.“ Viele Formulierungen sind so prägnant, dass sie als selbständige, quasi stählerne Zitate standhalten – ähnlich wie Sätze von Goethe, Schiller und Beckett.

Anleitung zum Heilfasten nach der HL. HILDEGARD VON BINGEN
Der Heilpraktiker Peter Pukownik hat seine langjährigen Praxis-Erfahrungen als Hildegard-Fasten-Therapeut und Kursleiter auf 272 Seiten zusammengetragen und ließ weitere erfolgreiche Therapierichtungen als Fastentipps einfließen. Konkrete Empfehlungen finden sich: Von der Wärmeflasche und Fußbad zum Leberwickel über hildegardische Lebensmittel zu Gymnastik-  und Atmen- und Vokaltonübungen. Es folgen Ausführungen zu wohltuenden Grundhaltungen, äußeren und inneren Zur-Ruhe-Kommen, Kontemplation und zum Brückenschlag von östlichen Meditationen zu Gebet und Hildegard-Musik. Die erweiterte Neuauflage des vergriffenen Buches von 1992 kann als Handbuch für Therapeuten, Fastenleiter und Fastenhäuser, aber auch für die Fastenden selbst gelten, um viele Fragen zu klären. Im Anhang befinden sich Vorlagen zum Kopieren für Fastenkursteilnehmer.
ISBN: 978-3-86616-266-2, Hardcover, 272 Seiten, 1. Auflage

 

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