Zeitschrift Nr. 132,

März 2015

In der Nummer 132 unserer Zeitschrift finden sich u.a. folgende Themen:

  • Vorwort
    Schöpfen aus der lebendigen Quelle
    Neues vom Rupertsberg
    Erfahrungsberichte
    Lesermeinungen
    Rezepte

 

 


Vorwort

Liebe Leserinnen und Leser,

wenn Sie diese Zeitschrift in den Händen halten, ist für viele eine lange Winterzeit zu Ende gegangen. Auch ohne große Kälte ist es doch lange dunkel gewesen, und wir sehnen uns nach der Wärme, der Sonne, den länger werdenden Tagen und dem neu erwachenden Leben.
Die ersten Anzeichen davon sind schon zu beobachten: Die munter singenden Vögel, die ersten Blumen, die ihre Köpfe nach oben strecken, und die Blüten der Sträucher, Bäume und anderen Gewächse. Kornelkirsche und Schlehen zeigen als erste mit ihren Blüten, dass der Frühling nicht mehr weit ist.
Achten Sie doch einmal auf das Gelb der Kornelkirschenblüten in Parkanlagen und Gärten oder auch das strahlende Weiß der Schlehendornhecken, die sich wie weiße „Bänder“ durch die Landschaft ziehen und im Herbst hildegardische Früchte mit Heilwirkung hinterlassen, wenn die Befruchtung durch fleißige Insekten geschah. Wir werden über diese beiden heilsamen Früchte im Laufe des Jahres berichten.
Hildegard von Bingen schrieb zu diesem Werden und Wachsen: „Ich, die höchste feurige Kraft, habe alle lebendigen Funken entzündet und … flamme über die Schönheit der Fluren, leuchte in den Wassern und brenne in Sonne, Mond und Sternen. Mit dem Windhauch, dem unsichtbaren Leben, das alles erhält, erwecke Ich alles zum Leben.“ (LDO; Das Buch vom Wirken Gottes, 1. Vision,1.)

Ihr/Euer
Michael Ptok
Präsident der Internationalen Gesellschaft Hildegard von Bingen



Während unserer Jahrestagung in Heiligkreuztal 2014 mit dem Thema: „Schöpfen aus der lebendigen Quelle“ hielt Pater Dr. Michael Marsch einen Vortrag, den er folgend zusammengefasst hat.

Schöpfen aus der lebendigen Quelle

Eine Meditation über Johannes 4

Der heilige Thomas von Aquin sagt, die Samaritanerin im Johannes-Evangelium, Kap.4, ist die gebrochenste und geächtetste Frau im Neuen Testament, niemand ist so verwundet und so verachtet wie sie. Was tut Jesus, sie nicht zu richten und zu ächten wie die vielen, sondern sie aufzurichten und ihr die Würde als Frau wiederzugeben?
Vor der Begegnung am Jakobsbrunnen in Joh 4 zunächst ein Wort über das Johannes-Evangelium als Ganzes: Von allen vier Evangelien hat es die längste Redaktionszeit, vermutlich von vor 50 bis 110/120. Es kann also kaum von einem einzelnen Evangelisten geschrieben sein, eher vom Redaktionsteam seiner Schule mit dem Leitmotiv: “Jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, hat ewiges Leben “ (Joh 6,40). Man weiß, für wen und gegen wen man schreibt. Erkenntnisse, Erfahrungen und Ermahnungen wechseln ab mit Polemiken gegen die Gnosis, heute würde man sagen die Esoterik. – Grundlage dieser Meditation ist: Das NeueTestament übersetzt und erklärt von Otto Karrer, München 1950. …
Michael Marsch O.P.


Neues vom Rupertsberg

Der Binger Rupertsberg
Der historisch bedeutsame Rupertsberg mit dem Kloster der Hl. Hildegard ist in heutiger Zeit ein bebauter Hügel des Stadtteiles Bingen-Bingerbrück mit der Hildegard-Gedächtniskirche. Direkt an der Nahe liegt das Anwesen der Familie Würth, auf dem die ehemalige Klosterkirche Hildegards stand. Von ihr sind jedoch im Laufe der Jahrhunderte nur die ursprünglichen Pfeiler als Arkadenbögen der Klosterkirche in dem neuzeitlich errichteten Herter- Villa erhalten und die unter der ehemaligen Kirche befindlichen Kellerfundamente in den Gewölbekellern übrig geblieben. An diesem Ort wurde um 1155-1165 das erste der zwei von der Hl. Hildegard gegründeten Klöster errichtet. Herr Würth sen. hat in jahrelanger Kleinarbeit das unterirdische Überbleibsel mit viel eigenem finanziellem Aufwand und Einfühlungsvermögen renoviert und der Öffentlichkeit mit zwei errichteten Treppen und einer Eingangshalle zugänglich gemacht. Vor 5 Jahren hat er die Aufgabe in andere Hände gegeben, nämlich dem Verein der Rupertsberger Gesellschaft, der von Gemeindemitgliedern der kath. Hildegardgedächtniskirche St. Rupertus und St. Hildegard Bingen- Bingerbrück gegründet wurde.
Steigt man von der Eingangstür in das Rupertsberger Gewölbe hinunter, so gelangt man in eine Halle, von der wiederum einige Kellerräume abgehen. Links befindet sich der sogenannte Hildegardiskeller. Beim Einteten und Aufhalten im Gewölbekeller werden viele Besucher fast andächtig still. Verlassen sie später die Räumlichkeit, sind sie oft sehr beeindruckt und bewegt. Andere berichten von der Wahrnehmung einer ungewöhnlichen Raum-Atmosphäre oder von einem lebensprägenden Ereignis.
Am Ende dieses Hildegard-Raumes vor einer Nische neben einem Spitzbogenfenster steht eine Statue der Hl. Hildegard. Durch das Bogenfenster kann man auf die Nahe schauen, die von hier einige 100 Meter weiter in den Rhein mündet. Der Rupertsberg geht steil bergab in die Tiefe zum Ufer der Nahe, weil 1857 durch Felsen- Sprengungen an der Klosterruine Platz geschaffen wurde für die parallel zum Fluss verlaufenden Eisenbahnschienen der Eisenbahn. Schaut man gerade aus, so ist der Blick auf die Stadt Bingen gerichtet.
Agnes Ptok

Neues vom Rupertsberg und der Rupertsberger Hildegard-Gesellschaft Bingen e.V.

Weitere Informationen zur Rupertsberger Hildegard-Gesellschaft, ihren Aktivitäten sowie Möglichkeiten zur Miete des Gewölbes für eigene Veranstaltungen unter www.rupertsberger-hildegardgesellschaft.de oder Telefon 06721 / 924 19 387.
Marie-Luise Krompholz, PR-Beauftragte u. Mitglied der Rupertsberger Hildegard-Gesellschaft Bingen e.V.


Erfahrungsberichte

Eisenkraut – Entzündung der Zehen

„Gegen jede Krankheit sei ein Kraut gewachsen“, behaupten Pflanzenkundige seit Jahrtausenden. Diese Aussage ist auch heute noch weitgehend gültig, und ich habe sie an meinem eigenen Leib vielfach erfahren und gespürt.
Da ist zunächst meine Erfahrung mit Eisenkraut. Ich bin operiert am Rückgrat und dadurch bewegungseingeschränkt. Durch Unvorsichtigkeit habe ich mir zusätzlich 3 Zehen gebrochen. Vor allem ein Zeh war über Monate sehr schmerzhaft und eitrig bis ich einen Hildegard-Tipp bekam. Auch wenn das vielseitige Heilkraut heutzutage nicht mehr die therapeutische Bedeutung hat, so ist ihm von mir auf Empfehlung von Hildegard Strickerschmidt große Beachtung zuteil geworden und ich habe es folgendermaßen erfolgreich angewandt:
Eine Handvoll getrocknetes Eisenkraut mit einem großen Becher – etwa 200 ml – kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen und durchsieben; ein Tuch mit dem Sud tränken und dieses 2-3mal täglich auf den Zeh legen.
Ich bin glücklich, dass mein Zeh sich nach solch einem langen Zeitraum so gebessert hat: Er eitert nicht mehr, ich kann wieder laufen.

Hildegard Kemper Münster
Ehem. Leiterin des Hildegardkreises Münsterland

Lorbeer bei Hildegard

Lorbeersalbe – Rücken- und Meniskusbeschwerden
Ein weiteres Heilmittel fand ich in der Lorbeer-Creme. Hildegard schrieb dem Lorbeer viele gute Eigenschaften zu und verwendete alle Pflanzenteile auch Rinde und Wurzel. Die salbenartige Lorbeerbutter hilft bei rheumatischen Beschwerden, Muskelschmerzen und Verstauchungen. Ich lebe mit ständigen Schmerzen nach der Operation im Rücken und einem Meniskusschaden am rechten Knie. Seit ich regelmäßig die Salbe zum Einreiben gebrauche, egal an welcher Stelle, nimmt sie meistens sehr schnell die Schmerzen oder lindert sie deutlich. Ich bin glücklich über die Heilkraft der zwei Heilmittel und empfehle sie weiter. Hildegard von Bingen danke ich für ihre weise Sicht im Kräutergarten von Mutter Natur.

Hildegard Kemper Münster


Lesermeinungen

Heilende Gedanken -Vergiss nicht, dass du Flügel hast
So nennt Hildegard Strickerschmidt ihr neuestes kompaktes Taschenbuch aus der Bücherserie, die sie aus dem Weisheitsschatz der Hl. Hildegard inspiriert, geschrieben hat. Tief verwurzelt in den Werken der Heiligen hat Frau Strickerschmidt die Gabe, diese zeitlos gültige Botschaft in ansprechende Worte auch für uns moderne Menschen zu bringen. Mit ihrem neuesten Werk greift sie die Problematik einer der häufigsten Erkrankungen unserer Zeit auf- Depressionen. Mit klarem Blick und der langjährigen Berufserfahrung der Heilpädagogin wird der Zustand der Depression analysiert. Die Antworten die wir bei der Hl. Hildegard finden faszinieren auch noch heute. Die ganzheitliche Wahrnehmung von Mensch, Natur und Kosmos. Die spirituelle Dimension, die Gott als einen Gott des Lebens aufleuchten lässt, der das Heil und die Heilung des Menschen will. In sieben konkreten Schritten beschreibt die Autorin in vielen praktischen Beispielen das Lebensgefühl des depressiven Menschen und mögliche Wege aus der Krankheit. Sie bleibt nicht bei der Aufzählung von negativen Dingen stehen, sondern macht Hoffnung. Die dazu von ihr verwendeten Zitate der Hl. Hildegard veranschaulichen in sehr verständlicher Art und Weise die liebende Sorge Gottes um den Menschen. Anregungen für kleine Übungen im Alltag machen die aufgeführten Schritte nachvollziehbar und können Betroffenen Hilfestellung geben. Ergänzt werden die grundsätzlichen Überlegungen zu Ursachen und Umgang mit der Depression durch ein Kapitel über natürliche Heilmittel aus der Hildegard-Heilkunde. Ein reiches Angebot an Möglichkeiten tut sich auch hier auf, um in der Krankheit Unterstützung zu finden. Die seelische Heilung wird auch durch die bewusste Pflege der Freude und der Harmonie mit der Schöpfungsordnung gefördert. Ganz im Leben verwurzelt, wie wir es von der Autorin und ihren bisherigen Werken kennen, gibt sie auch hier lebensnahe Anregungen und regt zu Eigenverantwortlichkeit an. In der abschließenden Bildmeditation eines der Visionsbilder der Hl. Hildegard leuchtet noch einmal die ganze Lebenserfahrung und der tiefe eigene Glaube von Frau Strickerschmidt auf, wenn sie die Bildelemente für den Leser ausfaltet und in einen Zusammenhang mit unserem Leben bringt. Ein Buch, das sich von den bisherigen Ratgebern auf diesem Gebiet durch die spirituelle Tiefe und wohltuende ganzheitliche Sicht der Problematik unterscheidet.
Maria Hafellner, 3872 Aalfang/Österreich

Einleitend gibt die Autorin einen Überblick über die aktuelle Situation in unserer Gesellschaft. Obwohl es uns an den lebensnotwendigen Dingen nicht mangelt, weitet sich die Depression vor allem in den entwickelten Ländern zu einer der größten Volkskrankheiten unserer Zeit aus.
Anhand der Visionsschriften der Hl. Hildegard v. Bingen zeigt sie Antworten auf, wie das menschliche Leben mit all seinen schwierigen und leidvollen Komponenten verstanden und bewältigt werden kann. In einer differenzierten Betrachtungsweise werden Lebenskrisen als Chance gesehen, die Selbstheilungskräfte zu mobilisieren und in ein sinnerfülltes Leben zurückzufinden.
Aus den Texten Hildegards hat Frau Strickerschmidt sieben Schritte entwickelt, die zu einem Verständnis von schwierigen Lebenssituationen helfen können.
Als Höhepunkt behandelt die Autorin die Vision über die „Klage der Seele, die durch Gottes Gnade vom Weg des Irrtums zurückkehrt“. Hier erfolgt nun der Bezug zum wunderschönen Titel des Buches: „Vergiss nicht, dass du Flügel hast“. Der Mensch wird auf seinem Weg immer wieder von den Lastern bedrängt. Die seelischen Beeinträchtigungen ziehen auch körperliche Beschwerden nach sich. Ist der Mensch am Ende seiner Kräfte, bekommt er Flügel und kann sie annehmen, wenn er dies will.
Es zeigt sich auf beeindruckende Weise, dass die beinahe tausendjährigen Aussagen der Hl. Hildegard bis heute nichts von ihrer Aktualität verloren haben. Dem Leser werden zum einen die Ursachen von depressiven Störungen genannt und zum anderen wird durch die enge Verflechtung von seelischen und körperlichen Faktoren ein ganzheitlicher Weg aus ihnen heraus aufgezeigt. Frau Strickerschmidt gelingt es auch in ihrem neuen Werk, dem heutigen Leser die hildegardischen Texte mit zeitgenössischen Worten nahezubringen und gleichzeitig die Lust zu wecken, sich mit den Originaltexten auseinanderzusetzen. Damit ist das Buch sowohl für Hildegardkenner als auch für „Neueinsteiger“ eine Bereicherung.
Karin Gonzalvo, D- Fürstenfeldbrück

Das neue Buch von Hildegard Strickerschmidt erschien im Sept. 2014 im St. Benno Verlag, Leipzig für 9.95 €  ISBN 978-7462-4170-8.

Hildegard von Bingen – Eine, die Leib und Seele nährte

Dieses kleine kompakte Hildegard-Büchlein im 10 x10 cm Format ist das neuste Impulsheft Nr. 19 in der Serie Welt-Veränderer des Verlags Down to earth bei Christmedia. Vorher erschienen bereits Lebensbeschreibungen u.a. über Franz von Assisi, Mutter Teresa, Matin Luther u.a..
Unserer Ehrenpräsidentin Hildegard Strickerschmidt gelang eine außerordentlich prägnante Darstellung Hildegard von Bingens. Wer die Originalwerke der Heiligen gelesen hat, bekommt eine Ahnung von der Herausforderung, deren Essenz auf 32 Seiten mit genau vorgegebenem Umfang beschreiben zu müssen. Die einzelnen Kapitel tragen die Überschriften:
Leistung- Zeitlose Erkenntnisse
Prägnanz- unbeirrt den eigenen Weg gehen
Erfolgsrezept- Gottvertrauen und Beharrlichkeit
Kraftquelle- Verbundenheit mit dem Leben
Hürden- Standhalten als „schwache Frau“
Unterstützer- Machthaber und Bewunderer
Kreise ziehen- Anhaltende Faszination
Minibiographie.
Abgerundet wird dieses sehr empfehlenswerte Büchlein mit einer ansprechenden farbigen Bildgestaltung.
ISBN: 978-3-86270-845-1, Down to earth bei Christmedia, 35460 Staufenberg, 2,50 €
Agnes Ptok, Bielefeld


Rezepte

Das süße Gundermännlein (schneller Kuchen mit Frühlingskräutern und –blüten)
Zutaten:
Für den Boden:
200 g Kekse (Mürbeteigkekse)
100 g Butter
Für den Belag:
200 g Joghurt, Vanillegeschmack
200 g Frischkäse
6 EL Zitronensaft
125 g Zucker
50 g Gundermann, (Gundelrebe) Blätter und Blüten
200 g süße Sahne
100 ml Milch
6 Blatt Gelatine oder Agar-Agar

Zubereitung
Arbeitszeit: ca. 30 Min.
Die Kekse zerkrümeln und mit der Butter vermischt als Boden in eine runde Springform drücken. Die Sahne steif schlagen. Die eingeweichte und ausgedrückte Gelatine in der erwärmten Milch auflösen. Die Blätter der Gundelrebe klein hacken, die Blüten möglichst nicht.
Gundermann mit Joghurt, Frischkäse, Zitronensaft, Zucker und der Milch mit der Gelatine mischen. Die Sahne unterheben und alles auf dem Keksboden verteilen. Dann wird der Kuchen in den Kühlschrank gestellt bis er schnittfest ist.
HP Daniela Dumann, Berlin
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